Schottland 10.06.2018 - 14.06.2018

Am 10.06.2018 ging es also (mal wieder) nach Schottland. Wir hatten leider nicht so viel Zeit und mussten uns deshalb auf die West-Highlands fokussieren.
Ursprünglich sollte dies mein erster Ryanair-Flug werden (Frankfurt - Glasgow) und ich war schon sehr gespannt auf diese Erfahrung. Vier Wochen vor Abflug wurde besagter Ryanair-Flug gestrichen - meine leicht negative Erwartungshaltung war erstmal bestätigt. (dazu später mehr)
Mit meiner Standardwahl Lufthansa kamen wir dann doch noch zum Ziel, fuhren mit Scotrail nach Edinburgh und hier beginnt nun endlich die Reise in Bildern.

Edinburgh war gewohnt schön. Die Stadt zählt (neben New York, Singapur, Rio de Janeiro und Rom) zu meinen persönlichen Top5. Auf Grund der geringen Zeit und weil wir nur eine Nacht blieben, machten wir ein Edinburgh - Kurzprogramm bestehend aus Castle, Whisky-Museum und dem Rest der näheren Altstadt.
Beim Hotel hatten wir dank einiger Hilton-Honors-Punkte ein wunderschönes Zimmer im Waldorf Astoria The Caledonian Edinburgh mit direktem Blick auf das Castle - vor allen Dingen nachts eine beeindruckende Aussicht.

Am Morgen des 11.06.2018 schnappten wir uns einen BMW 1er Mietwagen (und dafür bin ich Sixt immer noch dankbar) und machten uns auf den Weg nach Fort William. Zu Anfang noch auf dem Motorway, wurden die Straßen bald kleiner und die Dörfer am Rand uriger. Frühstück gab es bei einem an der Straße gelegenen Bistro-Cafe und ich machte die Erfahrung dass Hot Chocolate "Deluxe" - dank kleiner Marshmallows - nicht unbedingt besser ist, naja wer es mag...
Gegen 13 Uhr erreichten wir Fort William und checkten ein. Das Hotel war das beste am Platz, was jedoch in Schottland nicht viel heißen muss.
Nach kurzer Rast ging es auch schon weiter, denn wir hatten Fahrkarten für den Jacobite Steam Train (Harry-Potter-Zug) im "Afternoon Service" bekommen. Dieser historische Dampfzug verkehrt zwischen Fort William und Mallaig und war - um es kurz zu machen - ein ziemlicher Reinfall. Zu zweit bezahlt man mindestens 80€ für hin und zurück und wurde dafür in einen vollen Touristenzug gesteckt - na gut, was hat man erwartet? Zum fotografieren ist dieser Zug ein wundervolles Motiv, zum darin fahren ist er leider nicht zu gebrauchen, denn ebenfalls nach Mallaig fährt Scotrail - und zwar exakt die gleiche Strecke. Nur eben um ein Vielfaches günstiger.
Nun waren wir also in Mallaig, einem kleinen Dorf am Ende der Welt, zusammen mit dem restlichen "Inhalt" des Zuges. Der Aufenthalt musste verbracht werden und so schauten wir uns den Spar-Laden vor Ort an und folgten dann dem verlockenden Geruch einer Fish&Chips-Bude. Nach dieser versöhnlichen Entwicklung in Mallaig, fuhren wir wieder nach Fort William zu unserem Hotel und aßen in einem kleinen Restaurant wo es alles von Pizza über Burger bis hin zum "legendären" Haggis (Mischung aus diversen Teilen des Schafs (Magen, Herz, Leber, Nieren, Lunge, ...) gab zu Abend.

Der Dienstag begann mit einem herrlichen Sonnenschein und führte uns erneut - diesmal mit dem Auto - nach Mallaig. Nach kurzer Stärkung bei unserer liebgewonnenen Fish&Chips-Bude ging es auf die Fähre in Richtung Isle of Skye. Dort angekommen entdeckten wir bald ein grünes Schild am rechten Straßenrand: "Pottery" (mit einen nach links weisenden Pfeil).
Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und nach unzähligen Kurven auf einer Straße kaum breiter als unser Auto und einem entgegenkommenden Betonmisch-LKW erreichten wir die Pottery - betrieben durch eine Deutsche und ihrem Mann. Wir erwarben einige sehr schöne Tassenuntersetzer und setzten unsere Reise in Richtung Inverness fort. Da wir dem Touristenstrom in und um Drumnadrochit entgehen wollten, entschieden wir uns für die Süd-Ost-Route. Diese Straße, bezeichnet als "General Wade's Military Road", verläuft direkt am Loch Ness entlang bis nach Inverness und ist nahezu vollständig eine sogenannte "Single-Track road", also eine einspurige Straße mit zahlreichen "Passing Places" um entgegenkommende Fahrzeuge passieren zu lassen. Diese Straße hat es mir wirklich angetan mit ihren zahlreichen Kurven, gut asphaltiert durch Wälder, über Anhöhen und wieder hinunter auf Höhe des Loch Ness - klare Empfehlung für alle, die auf Drumnadrochit (und den "Nessie"-Wahn) verzichten können. Am frühen Abend erreichten wir schließlich Inverness, das kleine Gegenteil von Edinburgh - und das ist durchaus positiv gemeint.

Inverness, 07:00 Ortszeit, Aufstehen. Nach einem Expressfrühstück saßen wir auch schon im Auto in Richtung Edinburg Airport, denn das Tagesziel hieß Dublin. Dublin drängte sich in unseren Trip, weil wir so die äußerst günstigen Ryanair-Optionen von Edinburgh nach Dublin sowie am Folgetag von Dublin nach Köln nutzen konnten und ich - wie im Vorwort erwähnt - "endlich" meinen ersten Ryanair-Flug erleben durfe. Im Rahmen meiner Freunde wurde ich oft auf Grund dieser kuriosen Begebenheit belächelt, aber es hatte sich einfach nicht ergeben.
Zum Ryanair-Flug: Im Nachhinein frage ich mich was ich (schlimmes) erwartet hatte, aber es gab absolut nichts auszusetzen. Dass man für alles zusätzliche bezahlen muss ist für mich kein Problem, die Handgepäckregeln sollte man kennen und ansonsten hat mich der Flug eher positiv überracht, denn im Vergleich zu British Airways (ebenfalls keinerlei Inklusivleistungen) ist Ryanair (aus Passagiersicht) eine wahre Alternative für europäische Reisen, sofern das Routing passt.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Dublin und fuhren direkt in unser Hotel "Wynn's" Dublin (1845), direkt im Herzen der Stadt. Dass das "Wynn's" Hotel eines der ältesten Hotels Dublins ist merkten wir sofort. Die Wände sind wirklich hellhörig und die Einrichtung ist gewöhnungsbedürftig. Äußerst positiv zu erwähnen sind die abendliche Bar, sowie das ausgezeichnete, herrschaftliche Frühstück am Morgen danach. Zu Dublin kann ich leider nicht viel sagen, da uns der Wind bei Verlassen des Hotels waagerecht vermischt mit Regen ins Gesicht wehte...Ich besuchte die Stadt in den letzten Jahren mehrfach, hatte jedoch immer Pech mit dem Wetter oder zu wenig Zeit für ein intensives Kennenlernen - Auf ein Neues.

Wie am Ende jeder Reise freut man sich trotz aller tollen Erlebnisse doch - zumindest ein bisschen - auf zu Hause.
Unsere Ryanair-Rückreise verlief ebenfalls pünktlich und zufriedenstellend und wir hatten Zeit unsere Reise ein bisschen Revue passieren zu lassen. Für uns war dies die erste gemeinsame Reise überhaupt...geplant im Rahmen einer mehr oder weniger spontanen Entscheidung - aus der im Verlauf des Jahres schnell mehr werden sollte.
Auch wenn vielen Lesern der angesetzte Reisezeitraum sehr kurz vorkommen mag, hat sich die oben grob beschriebene Reise gelohnt. Sie hat Lust auf mehr gemacht und uns 2019 erneut in die wundervolle Region der West-Highlands geführt.
Hinweis
Meine Erfahrungsberichte und Reisedarstellungen können Spuren von Begeisterung enthalten.
Sämtliche Erwähnungen von Marken (insbesondere Hotels, Fluglinien, Orte, Restaurants o.ä.) repräsentieren meine unbeeinflusste, persönliche Meinung. Eine Gegenleistung für die positive Darstellung oder Nennung in diesem Artikel erfolgte zu keiner Zeit.