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Malta & Madrid 21.11.2019 - 27.11.2019

Wohin soll man Ende November für eine knappe Woche in den Urlaub fahren? Vor dieser Frage standen wir im Spätsommer 2019...weite Reisen fielen auf Grund des kurzen Zeitraums aus und in vielen europäischen Regionen war es schlicht zu ungemütlich. Aus purem Zufall sah ich in meinem Hilton Newsletter das Hilton Malta St. Julians als eines der wenigen 5-Sterne Resorts der Gruppe in Europa und da wurde mein Urlaubsinstinkt geweckt. Malta liegt bekanntlich im Süden und sogar ein ganzes Stück südlicher als Tunesiens Hauptstadt Tunis. Dazu kommt, dass Malta gerade einmal 2,5 Stunden mit dem Flugzeug entfernt ist und man sich nicht aus der EU herausbewegen muss. Sechs Tage Malta kamen mir allerdings reichlich viel für einen ersten Erkundungsurlaub vor und so schaute ich mir die virtuelle Abflugstafel des Flughafens von Malta an. Schnell hatte ich den 2. Punkt unseres Dreiecksurlaubs gefunden: Madrid. Spaniens Hauptstadt wurde direkt von Ryanair mit Malta verbunden und neben der Stadt Madrid an sich, wollte ich seit Jahren den berühmten Fifth Freedom Flug LA704 wahrnehmen. Dieser Flug lässt sich zwischen Madrid und Frankfurt zu äußerst günstigen Preisen buchen und wenn das Budget etwas größer bemessen ist, bucht man die gute LATAM Premium Business Class, denn die Strecke wird mit einer Boeing 787 Dreamliner bedient. Somit kommt man in den Komfort einer echten Business Class innerhalb Europas - und die Erfahrungen der Rückreise nach Frankfurt gibt es am Ende dieses Reiseberichts.

Um kurz nach 8:00 Uhr wurden wir am Frankfurter Flughafen abgesetzt, checkten unsere Koffer ein und begaben uns in Richtung Sicherheitskontrolle. Da bis zum Abflug noch gut 2 Stunden Zeit waren, entschlossen wir uns die neu eröffnete Panorama Lounge zu testen. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige VIP Lounge der Fraport und oftmals findet man diese deutlich leerer als die bekannte Lufthansa Lounge oberhalb von Gate A26 vor.
Die Panorama Lounge ist in mehrere an Wohnzimmer erinnernde Räume unterteilt und bietet einen tollen Blick auf das Vorfeld. Nach einem ausgiebigen Frühstück, machten wir uns gegen 10:00 Uhr auf den Weg zu Gate A52. Wer sich in Frankfurt auskennt weiß, dass die Gates A50 bis A69 den Gates Z50 bis Z69 entsprechen und daher oftmals den größeren Maschinen in Richtung USA vorbehalten sind. Auf das Bus-Boarding waren wir also schon eingestellt, nicht jedoch darauf das Gate menschenleer zu sehen. Um 10:04 (10:35 Abflug) betraten wir also als Schlusslicht den Bus zu unserem erst wenige Wochen alten Airbus A320 der uns als LH1276 in 2,5 Stunden nach Malta bringen sollte.
Auf die Sekunde erhob sich die Whiskey India um 10:35 in die Lüfte, Kurs 180°.
Lufthansas europäische Business Class ist an und für sich nichts besonderes. Für mich persönlich liegen die Vorteile eher am Boden wie z.B. im Nutzen der Airport Lounges und priorisierter Sicherheitskontrollen. An Bord sind die Sitze die gleichen wie ein paar Reihen weiter hinten, die erweiterten Annehmlichkeiten beschränken sich hier auf einen freien Nebensitz, ein kleines Frühstück und einen besonders aufmerksamen Bordservices.
Alles in allem war der Flug sehr angenehm, ruhig und überpünktlich setzten wir um 12:58 Uhr auf maltesischem Boden auf. Dort empfing uns direkt eine angenehme Wärme, die man so im November in Deutschland vermisst. Eine entspannte Taxifahrt (an dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die stets positiven Erfahrungen mit eCabs erwähnen) später erreichten wir das Hilton Malta St. Julians. Rund um den Portomaso Tower (einziges Hochhaus Maltas) gelegen ist hier ein Arrangement aus stylischen Restaurants, Casinos und hochwertigen Hotels entstanden.
Unser Zimmer war leider noch nicht bezugsfertig, aber genau für diesen Fall hatten wir uns einen Ausflug zum Malta National Aquarium überlegt. Kurz zusammengefasst lohnt sich der Besuch definitiv, man sollte nicht zu viel erwarten, aber 2 Stunden kann man dort gut verbringen und so ganz nebenbei eine Menge über die lokale Tier- und Pflanzenwelt lernen. Bei der Planung unserer Mobilität auf Malta haben wir uns gegen einen dauerhaften Mietwagen und für GoTo entschieden. Hierbei handelt es sich um eine Form des Carsharings die wahlweise pro Minute (Point to Point) oder pro Stunde (Roundtrip) abgerechnet wird. Falls hierzu weitere Fragen bestehen oder Tipps erwünscht sind, hinterlasst einfach einen Kommentar!
Also ab ins Auto, kurz wieder an den Linksverkehr gewöhnt und 4 Stunden später waren wir wieder am Hotel.
Unser Executive Zimmer war wunderschön oberhalb der Portomaso Marina gelegen und sehr schön eingerichtet, einzig die Schiebetür für die Terrasse hat uns am Anfang Probleme gemacht.
Nach einem italienischen Abendessen bei "Fresco's Malta" ließen wir den Abend in der Executive Lounge ausklingen zu der ausschließlich Gäste der Executive Zimmer Zutritt erhalten. Hier gibt es je nach Tageszeit eine kleine Auswahl an Snacks und - besonders wichtig - Cola, Wein und Champagner.
So lässt es sich leben.

Für unseren ersten Tag auf Malta hatten wir uns direkt die Hauptstadt, Valletta, vorgenommen. Aber beginnen wir beim Frühstück, denn damit fängt der Tag bekanntlich an. Das Frühstück in unserem Hotel war ausgezeichnet. Es wurde eine vollständige Auswahl aus Brot, Brötchen, Kuchen, Donuts, Säften, Waffeln usw. geboten. Abgerundet wurde das Angebot durch frisch gebratene Rührei- bzw. Omelettvariationen.
Nun aber los, Valletta wartet. Wie mittlerweile üblich bestiegen wir einen um die Ecke wartenden GoTo-Flitzer. In Sliema (gegenüber von Valletta) nahmen wir die nächste Fähre und bekamen so direkt einen guten Überblick über die Stadt sowie Fort Manoel. Valletta ist topographisch gesehen eine Art Zeltdach. Auf beiden Seiten geht es steil hinauf bzw. herunter und auf unserem Weg in Richtung Grat stoppten wir bei Amorino. Hier kann man Eis in Form einer kunstvollen Blumenblüte kreieren lassen. Ein Stück weiter oben befindet sich die an die Upper Barrakka Gardens angeschlossene Saluting Battery. Jeden Tag um Punkt 12 wird hier unter großem Getöse ein Kanonenschuss abgefeuert. Früher diente der "Mittagsschuss" Schiffen auf See zur korrekten Bestimmung der Uhrzeit.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit verschiedenen Stationen in der Stadt. Am Nachmittag machten uns die sehr warmen Temperaturen dann doch etwas zu schaffen und der Rückweg zum Hotel (mit Fotostopp am Flughafen) begann. Unser Carsharing war schnell gebucht und auch gefunden, aber aus der Altstadt von Valletta herauskommen war eine ungeahnte Herausforderung. Bei einigen Kurven waren nur Zentimeter Platz. Da machte das Fahren "auf der falschen Seite" gar keinen Unterschied mehr, denn für mehr als ein kleines Auto waren die Straßen sowieso nicht geschaffen. Das weitere Autofahren auf Malta hingegen verläuft zwar allgemein zackig, aber rücksichtsvoll - getreu dem Motto: wir wollen alle schnell ans Ziel kommen.
Unser Abendessen nahmen wir auf Empfehlung des Hotels bei Ferretti in Birżebbuġa ein. Am äußersten Südzipfel der Hauptinsel gelegen bietet dieses Restaurant eine schöne Atmosphäre durch beleuchtete Palmen und ein schönes Arrangement der Tische.
Belastend wurde der Besuch durch die gigantischen Mengen. Solche Portionen habe ich außerhalb von Südamerika noch nirgendwo gesehen.
Auf dem Rückweg wurde die Nacht plötzlich immer heller. Zahlreiche öffentliche Weihnachtsbeleuchtungen wurden eingeschaltet und begleiteten unseren Weg über die Insel. Ob dies zu Testzwecken geschah oder wir hier Zeuge einer Tradition wurden...ich weiß es nicht.
Am nächsten Abend war auf jeden Fall wieder alles dunkel.

Der Samstag begann mit verheißungsvoll gutem Wetter. Dies kam unserem Plan der Nachbarinsel Gozo einen ausgiebigen Besuch abzustatten natürlich entgegen, denn einige Straßen zu den Naturschauspielen der Nordküste bestehen lediglich aus Sand und Geröll und genau da wollten wir natürlich hin.
Nach dem mittlerweile zur Gewohnheit gewordenen tollen Frühstück begann unser Tag allerdings erstmal mit dem überfüllten Bus 222 in Richtung Cirkewwa (Fährenterminal nach Gozo). Der Bus in Malta ist richtig günstig und als gutes Fortbewegungsmittel auf der Insel beliebt - wir haben es hautnah erfahren.
An der Fähre angekommen war das beschauliche Leben, das wir aus Valletta bzw. St. Julians kannten, vorbei. Geschäftige Mitarbeiter des Fährendienstleisters Gozo Channel Line liefern umher, wiesen Autos ein und scheuchten uns Busankömmlinge förmlich an Bord. Einen Ticketschalter gibt es auf dieser Seite nicht, da man nur die "Rückfahrt" von Gozo nach Malta bezahlt, denn von Gozo führen nicht viele Wege in die Welt und nahezu jeder muss über Malta reisen.
Endlich auf Gozo angekommen suchten wir direkt unser GoTo Auto. Der etwas lädierte Yaris Hybrid tauchte schlussendlich ziemlich versteckt in der Tiefgarage des Grand Hotel Gozo auf.
Wir haben uns unzählige Dinge auf Gozo angesehen bzw. einfach die Landschaft mit der ganz einzigartigen Architektur genossen.
Unsere Highlights waren die früher zur Meersalzgewinnung genutzten "Salt Pans" und der einem Fjord ähnelnde Einschnitt Wied Il-Għasri direkt nebenan.
Nach einem kleinen Mittagessen bei "Mo's Diner" in Victoria (der einzig richtigen Stadt auf Gozo) ging es auch schon wieder in Richtung Fähre und zurück auf die Hauptinsel Malta.
Während der Überfahrt hatten wir die Möglichkeit den Tag Revue passieren zu lassen und wir beide waren aus ganz unterschiedlichen Gründen sehr beeindruckt von der Insel Gozo. Während mich vor allen Dingen die landschaftliche Einzigartigkeit fasziniert hat, fielen meiner Begleiterin die zahlreichen urbanen Besonderheiten ins Auge.

Am Sonntag sollte die Reise mit Ryanair in Spaniens Hauptstadt gehen. Für unsere Bedürfnisse war dieser Flug (FR5383) optimal, da er schon um 13:25 Uhr in Madrid landen sollte und es tatsächlich auch tat. Frisch angekommen holten wir die Koffer ab und machten uns auf den furchtbar weiten, von unzähligen Laufbändern und langen Tunneln geprägten, Weg zur Metro-Station im Terminal 4. Hier brachten mich die aufreizend farbenfrohen Fahrscheinautomaten, die sich durch ihre - sagen wir mal - eigenwillige Menüführung auszeichneten in zunehmende Verzweiflung. Irgendwie sind wir dann doch noch mit der Metro Linie 8 und anschließend mit Linie 10 bis zur Haltestelle "Plaza de Espana" gekommen. Hätten wir nun auch noch den richtigen Ausgang aus der Metrostation gewählt, wären wir direkt vor unserem Hotel herausgekommen. Das "RIU Plaza España" war im Endeffekt jedoch kaum zu übersehen und so bezogen wir am frühen Nachmittag unser Zimmer im 24. Stock.
Die Aussicht unseres Zimmes richtete sich direkt auf die berühmte Einkaufsstraße "Gran Via", aber deshalb sind wir nicht nach Madrid geflogen.
Auf dem Weg in die Altstadt erfasste meine Begleiterin plötzlich eine ungekannte Hektik. Sie beschleunigte ihre Schritte und zog mich kurze Zeit später zielstrebig in den Eingang eines Fastfood-Restaurant. Zack fanden wir uns in der Warteschlange wieder und hatten eine Schachtel mit gerösteten Erdnüssen in der Hand. Willkommen bei Five Guys.
Die Burgerkette war bis dahin irgendwie an mir vorbeigegangen aber zwei Dinge sind wirklich einzigartig. Es war abartig voll und durcheinander, was vermutlich auch der prädestinierten Lage geschuldet war, aber noch einprägsamer war der tolle Burger mit außergewöhnlich guten Pommes Frittes.
Den Rest des Tages verbrachten wir bei diversen Modegeschäften und verbunden mit der Entdeckung des großen, bunten Weihnachtsbaums auf dem Weihnachtsmarkt des Plaza Mayor nahm der Abend einen schönen Abschluss.

Für den ersten vollständigen Tag in Spanien nahmen wir uns eine intensive City-Tour vor. Den Anfang machte der unweit unseres Hotels gelegene "Tempel von Debod". Hierbei handelt es sich um einen über 2.000 Jahre alten, altägyptischen Tempel, der 1961 in seine Einzelteile zerlegt und an einen höher gelegenen Ort verbracht wurde, da sein bisheriger Standort bald durch den Bau des Assuan-Staudamms überflutet werden würde. Im Jahr 1968 wurde der Tempel schließlich an Spanien verschenkt und in Madrid wieder aufgebaut.
Unser weiterer Weg führte uns in den Campo del Moro der zu Fuße des Palacio Real (Königspalast) liegt. Hier konnten wir einen sehr eitlen Pfau, der sich einfach nicht fotografieren lassen wollte, beobachten. Als Highlight übte im Park gerade die sechsspännige königliche Kutsche enge Kurvenfahrten und Wendemanöwer...ich hätte auf der kleinen Fläche nicht mit meinem Auto rangieren wollen - und das Gespann war mindestens doppelt so lang.
Direkt nebenan liegt der Mercado de San Miguel, eine um das Jahr 1916 aus Eisen erbauten Markthalle. Heutzutage verirren sich hierher jährlich um die 10 Millionen Besucher, weshalb die romantische Vorstellung eine alten Markthalle ein wenig enttäuscht wird.
Von hier nutzten wir wieder einmal den auf kleinen Smarts basierenden Carsharing-Dienst Car2Go bis zum "Parque de el Retiro". Unser Ziel, der 1887 erbaute "Kristallpalast", ist in Form eines großen Wintergartens mit zahlreichen Glasscheiben erbaut. Spontan hat er mich direkt an das zentrale Gebäude des botanischen Gartens von Curitiba erinnert.
So langsam machte sich auch der Hunger bemerkbar und auf dem Weg über den großen Kreisverkehr in dessen Mitte sich die berühmte Puerta de Alcalá befindet, beschlossen wir jetzt den bei unseren Reisen obligatorischen Subway-Stop einzulegen.
Frisch gestärkt kamen im Verlauf des Tages noch so einige Stationen dazu bis der Tag mit einem für spanische Verhältnisse frühen Abendessen zu Ende ging.
Oder doch noch nicht ganz. Als wir wieder beim Hotel ankamen, hatte sich davor eine gigantische Menschenmasse versammelt. Nachdem wir uns irgendwie einen Weg durch die Menge gebahnt hatten und ins Hotel eingelassen wurden - wir wohnten ja schließlich hier - klärte uns Instagram schnell über die Menge an Security, Polizei und eben Fans auf. Can Yaman (mir war er bis dahin vollkommen unbekannt) stattete Madrid einen Besuch ab und übernachtete in unserem Hotel.

Für Dienstag hatten wir uns einen ausgiebigen Ausflug in Madrids Umland vorgenommen. 
Direkt neben unserem Hotel befand sich eine SIXT-Station und die 462 Pferdestärken, die dort für uns bereit gehalten wurden haben den Vogel abgeschossen. Der weiße Porsche Panamera 4 E-Hybrid versprach eine Menge Spaß auf den gebirgigen Straßen.
Also los, erstmal den drehbaren Startknopf finden (bei Porsche typischerweise auf der linken Seite), dann aus dem wie immer viel zu engen Parkhaus und ab auf die Straße, der Navacerrada-Pass wartet auf uns. Unser Weg führte uns erst einmal in Richtung Flughafen. Leider war es dort sehr nebelig und so fiel das Spotting erstmal aus. Die weitere Route verlief über die E-5 und von dort in Richtung Westen über Lozoya quer nach Segovia.
Die historische Stadt ist berühmt für das alte römisches Aquädukt und die gotische Kathedrale. Ansonsten kann man die Stadt als ruhig und beschaulich beschreiben sofern nicht gerade ein Hybrid-Sportwagen deutscher Produktion sämtliche Blicke auf sich zieht. Beim ursprünglich geplanten Mittagessen erlebten wir eine ganz eigene Kuriosität spanischer Gastfreundschaft. Unsere Wahl war auf ein einheimsches Restaurant in der Altstadt gefallen. Ich wusste bisher nicht, dass es so verschiedene Vorstellungen eines "Mittagessens" geben kann, aber soweit ich das verstanden habe wurde hier nur ein komplettes Menü angeboten - aber wer weiß, vielleicht haben wir auch einfach nicht verstanden was man uns sagen wollte, denn man verstand kein Wort Englisch. Auf dem Weg zum lokalen McDonald's (da weiß man wenigstens was man hat) kamen wir am Aquädukt der Stadt vorbei. Dieses Bauwerk verläuft direkt durch die Stadt und lädt zum bestaunen ein.
Nach der Stärkung schwenkten wir so langsam wieder in Richtung Madrid ein, denn unser Tages-Highlight, der Navacerrada-Pass wollte überwunden werden und das Ganze versprach dank genügend Leistung eine Menge Spaß. Eingebremst wurde der Spaß leider von einem grünen Kleinstwagen, der partout die 35km/h für sich gepachtet zu haben schien und ein Überholen war auf der kurvenreichen Strecke nicht pauschal die beste Idee.
Zu allem Überfluss begann es Kurz vor dem höchsten Punkt auf 1.858m heftig zu schneien und unser Wagen war natürlich mit Sommerreifen ausgestattet. Meine Stimmung war zu diesem Zeitpunkt etwas gereizt, aber glücklicherweise wandelte sich der Schnee in tieferen Höhen in leichten Regen und die Fahrt in Richtung Madrid konnte weitergehen. Das Wetter wurde auch immer besser und nachdem wir das "Schlachtschiff" unfallfrei zurück in die Tiefgarage bekommen hatten, machten wir uns bei bestem Wetter einen schönen Abend in der Altstadt.

Der Rückreise begann etwas früher als eigentlich nötig, denn wir hatten mein missglücktes Spotting vom Vortag nachzuholen. An der letzten Ecke der "Calle November" im Süden der Landebahn 32L legte ich mich also auf die Lauer um die besonderen Arrivals aus Südamerika einzufangen und innerhalb der mir eingeräumten Spotting-Stunde hatte ich wirklich Glück.
Jetzt hieß es: Volltanken bitte. Und nachdem unser Hybrid-Sportwagen gestern Abend noch stolz verkündet hatte wir wären 106km "lokal emissionsfrei" gereist, stellte ich an der Zapfsäule fest, dass er uns doch glatt den Verbrauch von 43l Super Plus für die übrigen 178km verschwiegen hatte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auf den insgesamt 284km eine Menge Spaß hatte und das ist die Hauptsache.
Nach der Rückgabe des Autos machten wir uns auf den langen Weg zum Terminal T4S (Satellit). Von hier starten in Madrid Flüge, die außerhalb des Schengenraums gehen und wer sich jetzt wundert dass Deutschland plötzlich nicht mehr Teil des Schengenraums ist, den kann ich beruhigen. Wir hatten uns wie eingangs erwähnt für eine etwas exklusivere Rückreise entschieden und Flug LA704 gebucht. Die Besonderheit hierbei ist (bzw. war), dass LATAM mit einer Boeing 787-9 Dreamliner von Santiago de Chile nach Madrid fliegt, hier stoppt und den Flug als 5th-Freedom bis nach Frankfurt verlängert. Nicht nur wirklich günstige Preise machen diesen Flug attraktiv, sondern auch die Möglichkeit eine vollwertige Business-Class auf einer Europa-Strecke zu nutzen.
Die Stationen bis ins Flugzeug von Check-In über Lounge bis zum Boarding überspringe ich an dieser Stelle, da alles wunderbar verlaufen und die Wartezeit sehr angenehm vergangen ist.
Im Flugzeug angekommen wurden unsere Mäntel aufgehängt, eine Schale Nüssen gereicht und Champagner bzw. auf Wunsch Wasser serviert.
Die in den Boeing 787 Dreamliners eingesetzte Business-Class ist nicht mehr top aktuell, aber um ehrlich zu sein gibt es von den Golfairlines alle paar Jahre neue "Standards", mit denen andere Airlines kaum mithalten können. Das Bordprodukt ist gerade für Reisen zu zweit sehr solide und auch einen Flug nach Brasilien oder Chile kann man hier problemlos aushalten. Abgerundet wurde das Erlebnis von der professionellen Freundlichkeit der Crew mit südamerikanischem Touch.
Pünktlich erreichten wir bei dickem Nebel Frankfurt und für einen kurzen Moment war ich mir nicht sicher ob wir direkt würden landen können. Der Kapitän wusste es besser und wenige Minuten später setzten wir auf Landebahn Nordwest (25R) auf.

Wie am Ende jeder Reise freut man sich trotz aller tollen Erlebnisse doch - zumindest ein bisschen - auf zu Hause.
Beim schreiben dieses Textes erinnere ich mich immer noch bildlich an zahlreiche Erlebnisse, als wäre es erst gestern gewesen. Zum einen Malta mit seinem erstklassigen Hilton Resort, der beeindruckenden Hauptstadt Valletta und besonders - der Insel Gozo mit ihren wunderschönen Ursprünglichkeiten die zum Entdecken einladen.
Einen kurzen 1.600km-Flug quer über das Mittelmeer erwartete uns Spaniens Hauptstadt Madrid für den zweiten Teil der Reise. Der hier ansässige königliche Hof sorgt für ein ganz besonderes Flair in der erweiterten Innenstadt welches auch meinen "Lieblingsort" von Madrid, den "Tempel von Debod" einschließt. Abgeschlossen wurde unsere Reise mit einem sehr dynamischen Ausflug in Madrids Umland, der zwar aus viel Autofahren bestand (und daher zwangsläufig ein wenig an USA 2019 erinnert), aber jeden Kilometer wert war.
Abschließend bleibt zu sagen, dass dieser Urlaub wirklich von allem etwas hatte: Wellness, zwei wunderschöne Städte, Flüge in sämtlichen Buchungsklassen, einen Filmstar und diverse Kulturen.
Ich glaube wir haben einen guten Kompromiss aus "on the move" und "einfach mal chillen" gefunden.

Hinweis

Meine Erfahrungsberichte und Reisedarstellungen können Spuren von Begeisterung enthalten.
Sämtliche Erwähnungen von Marken (insbesondere Hotels, Fluglinien, Orte, Restaurants o.ä.) repräsentieren meine unbeeinflusste, persönliche Meinung. Eine Gegenleistung für die positive Darstellung oder Nennung in diesem Artikel erfolgte zu keiner Zeit.